Ein Himmelfahrtskommando nach Thüringen

Am 8. Mai war es endlich soweit: ein Großteil der Ajax family machte sich auf ins 4-tägige „Himmelfahrts-Höhentrainingslager“ nach Thüringen! Thüüüüringen, Freistaat und autonome Bergrepublik, da war doch was … R. Grebe lässt grüßen … ein Himmelfahrtskommando etwa?

Nein, weit gefehlt … von langer (Töpferscher) Hand perfekt in seiner Heimat vorbereitet, war es das ganze Gegenteil!

Tag 1

Joachim als DB Beauftragter hatte die Bahnhin und -rückfahrt organisiert und die Bahn wäre nicht die Bahn, wenn sie nicht gleich mal für etwas Nervenkitzel gesorgt hätte. Der gebuchte Zug wurde ohne Vorwarnung mal eben von 12:28 auf 11:39 vorverlegt … aber unser Experte konnte dieses kleine Bonmot noch geradeso am Vortag per Rundwarnung „enttarnen“!
So starteten also 9 Ajaxe „pünktlich“ am Hauptbahnhof bei bestem Wetter per ICE gen Süden zur thüringischen Landeshauptstadt (die mit V Beginnende). Guido, Ralf und Torsten waren per Auto unterwegs, ebenso Kevin/Tim und Wolfgang startete erst am Nachmittag per Bahn.
Alles verlief gut (außer Stau bei Kevin), der Umstieg in die Regionalbahn war eng getaktet und eng gepackt – soll heißen knüppeldicke voll …
In Bad Blankenburg wurden wir von Thomas‘ Onkel in Empfang genommen und sogleich ins nahe gelegene sehr aparte Hotel „Am Steinhof“ geleitet. Die Zimmer wurden bezogen und ohne langes Primborium (die Frauen waren ja nicht dabei) ging es sogleich auf einen Rundgang durch Bad Blankenburg, beginnend am Kurpark mit Heilquelle, hinüber zu dem großen Areal der Landessportschule und weiter in die Altstadt mit Rathaus, Markt und Fröbel-Kindergarten (hier hätten wir ja ein paar Kindsköpfe abladen können, war aber schon zu). Der wichtigste Akt dieses ersten Abends wartete im „Magdeburger Hof“: das Abendessen mit Thüringer Klößen und Thüringer Bier! Garniert wurde das Ganze noch durch die Ankunft von Thomas‘ Ex-Schwägerin, welche sich gleich mal beschwerte, keine knackigen Jünglinge vorzufinden und dann aber Tisch 2 sofort in angeregte Gespräche verwickelte. Eine Bayern-Liveübertragung gab’s leider nicht, aber so brauchten wir uns das „Elend“ nicht 90min lang antun – es gab ja später die Zusammenfassung im Hotel zu sehen.

Tag 2


Der „Hauptgang“ wurde dann am 2. Tag serviert: Himmelfahrt stand an, bei wiederum herrlichstem Wetter! Sonst immer eine Domäne der Ajax-Radsportgruppe, wurde jetzt erst mal gewandert – und zwar hinauf zu Siggi, dem Waldschrat mit Fliegerkappe und Onkel von Thomas, auf seine einsame Berg-Hütte! Man kann einfach nur sagen: das war genial! Die war genauso urig wie idyllisch, da lagen bereits Würste auf dem Rost ebenso wie kleine leckere Hackepeterbrote, einige Kästen einheimischer wohlschmeckender Biere warteten auf uns und nicht zuletzt ein paar Schnäpschen, die wo man noch nie gesehen geschweige getrunken hatte … Und alles garniert durch das Original Siggi und seine Erzählungen – Tisch 1 war ebenso begeistert wie Tisch 2 und sogar der 2er-Gesinde-Tisch amüsierte sich wie Bolle … 🙂
Nachdem sich alle an den Leckereien genug gelabt hatten, kam Siggi-Event Teil 2: eine abenteuerliche Wanderung entlang halb oder völlig verborgener Pfade (die wohl nur er kannte), quer durch den Wald von der Hütte aufwärts und dann wieder hinab bis nach Schwarza. Kleine Kletter- und Rutschpassagen inklusive, die einmal auch dem Lokalmatador selbst die Hufe wegriss und zu einem kleinen Tiefflug führte … er rappelte sich ungerührt auf und meinte, er wisse doch, wie Wiederaufstehen geht (seine Fliegerkappe schützte ihn ja eh bei Sturzflug!).
Wir gelangten jedenfalls perfekt hinab auf das Sportplatzgelände von ehemals Chemie Schwarza, wo am Casino bereits die Herrentags-Party tobte. Wir ließen uns nieder und genossen schon wieder ein paar gute Thüringer Kaltgetränke incl. Nachschub an Rostbratwürsten, Steaks und sogar Kaffee mit einem Stück Erdbeertorte+Sahne (für den Verfasser) war drin! Das ganze natürlich vom DJ mit ordentlich Partymusik untermalt. JK war leider schon mit gesundheitlichen Problemen angereist und machte sich dann spätnachmittags mit Begleitung auf den Rückweg. Der führte schnurstracks in ca. 45′ an der Schwarza entlang nach Bad B. zurück und ins Hotel. Der Rest folgte etwas später nach, schließlich war für den Abend noch der Besuch des Pubs in der Landessportschule vorgesehen, wo wir uns das Rückspiel von Bayer Leverkusen gegen AS Rom anschauen konnten. Den großen runden Saal hatten wir fast exclusiv für uns und bei Bier, Wein und Knabberkram gab es als gelungenen Tagesabschluss ein spannendes Spiel mit dem bekannten, für ehemals Vizekusen typischen Ausgang! Merke, neue Fußballweisheit: ein Spiel ist erst zu Ende, wenn Meisterkusen mindestens ein Unentschieden erreicht hat!

Tag 3


Auch dieser war wieder perfekt durchgeplant und vorbereitet. Zuerst sollte nun endlich die „Trainingslager“-Vision umgesetzt werden, so wie es Thomas ja von früher gewohnt war. Also ging es – versehen mit Sportsachen – zuerst wieder per pedes zurück auf das Gelände des Vortages. Der „beste Rasen Deutschlands“ stand zwar nicht zur Verfügung, aber der Zweitbeste wurde noch schnell für uns perfekt kurzgeschnitten.
Auch ein weiterer ganz wichtiger Protagonist des Tages war inzwischen mit Begleitung eingetroffen: René, der frischgebackene 60ziger!! Das gab natürlich eine Gratulations- und Glückwunschrunde extra! Nach dem warm-up am Hauptplatz ging es hinüber auf den frisch geschorenen Rasen und das Match Ajax blau gegen Ajax rot/bunt konnte beginnen. Insider meinten, die Verteilung wäre etwas „ungünstig“ für blau (Marcos goldenes Händchen fehlte hier) und der Beginn bestätigte dies umgehend. Blau geriet schnell 0:3 in Rückstand, berappelte sich dann aber etwas und kam zu eigenen Treffern. René hatte 2 Verstärkungen mitgebracht und beim Stande von 2:4 (?) wechselte der uns von früher bereits bekannte, starke Schwager Frank zu blau – was prompt zu einem nun ausgeglichenen Spiel führte. Blau konnte den Anschluss herstellen, aber den Rückstand doch nicht ganz aufholen. Einige sprachen von einem Endergebnis von 7:5, andere schworen eidesstattlich auf 6:5! Egal wie, es war ein schönes Match, das der schwache Schiri Torsten (er freute sich von draußen und ließ es einfach mal laufen …) viel zu früh und mitten hinein in einen vielversprechenden Konter von Blau beendete. Leider trug UweG im Tor von Blau bei einem eher harmlosen Schuss aus spitzem Winkel einen ausgerenkten Finger davon. Das wird wohl hoffentlich nicht zur Tradition bei Ajax (sh. Rostock 2023!). Er musste im KH Saalfeld behandelt werden, verpasste so leider ein bisschen was. Denn nach dem Match gab es zuerst für den Jubilar das obligatorische „Alte Ar..“ incl. Bierrunde und danach Currywurst mit Pommes für Alle! Nach einer kleinen Erholungspause übernahm Rene netterweise die Sportsachen zum Rücktransport ins Hotel, er fuhr dann von dort weiter zu seiner Familienfeier-Location bei Erfurt.
Für uns andere aber stand bereits das (vor)letzte Highlight des Tages bereit: Egon wartete schon mit der Kutsche und die beiden Rappen scharrten bereits mit den Hufen … Es sollte also per Kremser über Schwarza nach Rudolstadt hinüber gehen. Eine wunderschöne Tour, teils über Straßen, kleine Wege, über Wiesen und durch Parks, vorbei an Thomas‘ alten Wirkungsstätten (Schule, Elternhaus …), am Sportgelände/Einheit Rudolstadt usw. Und dann tauchten da plötzlich schöne Gebäude am Horizont auf! Und auf dem Kremser eine Flasche Pravda aus Cottbus-Skadow! Und viele freundliche Menschen, die uns zuwinkten wie auch wir ihnen – waren wir etwa wirklich noch in Thüringen?
Ja, denn auch Wolfgang musste irgendwann erkennen, dass die schönen Gebäude immer die Heidecksburg war, die wir fast umrundet hatten – es wurde DER running gag des Tages 🙂 So erreichten wir schließlich bestens gelaunt das Zentrum von Rudolstadt!
Direkt auf dem Marktplatz entließ uns Kutscher Egon, ein weiteres Thüringer Original, das unsere Reise bereicherte. UweG stieß frisch verarztet wieder zu uns, Kevin dagegen musste sich leider arbeitsbedingt bereits hier auf die Heimreise verabschieden. Nach einem kurzen Stopp an einer Destille stiegen wir endlich zum Rudolstädter Wahrzeichen hinauf. Der Hof war frei begehbar und wir genossen eine schöne Aussicht. Leider war das angepeilte Café in bester Lage durch eine Hochzeit blockiert und so traten wir nach den obligatorischen Gruppenfotos den Rückweg an.
Ein kurzer Spaziergang in der City mit Besuch des idyllischen Handwerker-Hofs sowie das ein oder andere Eis oder Kaffee folgten, der Linien-Bus für die Rückfahrt wartete aber bereits.
Damit war der nunmehr schon letzte Abend angebrochen und der krönende Abschluss fand im Steinhof-Restaurant draußen an großer Tafel in frischer Abendluft statt. Hier wurde nochmal ordentlich geschlemmt bei bester thüringischer Küche – Klöße natürlich! Wein und Bier flossen wieder in Strömen und auch die Kelly(Pöckern) family erschien doch tatsächlich noch auf der Bildfläche … So klang der Abend mit viel Spaß und Gelächter langsam aus.

Das Fazit war einhellig: Fußball könn‘ wer nich so richtig, aber schön blöd quatschen könn‘ wer richtig jut!

Tag 4


Der Rest verlief dann am Samstag eher unspektakulär. Abschied vom Steinhof und von ThomasT (er blieb noch länger in der alten Heimat) sowie den beiden Allgäu-Fahrern Guido und Torsten. Ein Regio früher als geplant brachte uns zurück in die Landeshauptstadt, wo wir noch Muße hatten, an historischer Stätte direkt unter Willys Balkon Kaffee und Kuchen zu uns zu nehmen (ausnahmsweise keine Klöße, kein Bier …). Der ICE kam pünktlich und die Heimfahrt über Halle verlief problemlos. Ein Hoch auf die DB mit Boss JK! In Südkreuz verließen die Ersten den Zug, der Rest dann am Hbf. Nur die Kelly family hatte sich bereits in Erfurt Richtung Krämerbrücke und Weimar verabschiedet.

Ein grandioses und überaus erlebnisreiches „Trainingslager“ hatte seinen Abschluss gefunden. Tausend Dank nochmals an ThomasT für die perfekte Organisation der „4 tollen Tage“!!

HJ.

PS: Und hier noch die Links zur Fotoreportage unseres Starreporters JK im webspace …

https://c.web.de/@400929991690294383/RjLnXobgQPOgARuE9fjMsw
https://c.web.de/@400929991690294383/-c6bmoMXS9C1HC-R1T-m_g

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