Die weiter wachsende Beliebtheit dieses Ereignisses zeigte sich dieses Jahr in der mit 28 Mann beider Geschlechter größten deutschen von Ajax Köpenick gebildeten Delegation über alle Turniere betrachtet und in der aktiven Beteiligung ganzer Familien der Prager Gastgeber.
Nach Anreise mit dem umweltfreundlichen Zug und Einchecken im Hotel erwartete uns Gastgeber Petr zu einer Stadtführung. Das war eine von vier Stadtführungen, die in den jeweiligen Sprachen der Teilnehmer stattfanden. Es begann, wie sollte es anders sein, im U Flecku. Hier ist der Aufbau den wir in den 80er Jahren kennengelernt hatten geblieben. Man sitzt draußen unter Bäumen und genießt bevorzugt das Schwarzbier. Dazu spielen Musiker Akkordeon und Geige.
Weiterer Höhepunkt war die Performance am Altstädter Rathaus.
Dann ging es bald zu einem Restaurant wo wir im Freiluftbereich die Delegationen der weiteren fünf Nationen trafen: Engländer, Franzosen, Spanier, Niederländer und die gastgebenden Tschechen. Das waren wieder die warmherzigen Begegnungen, die dieses Turnier so einmalig machen. Beispielsweise hatte eine spanische Familie ein Kind mitgebracht, zu dessen Geburt wir Jahre zuvor den Vater beglückwünscht hatten.
Ich war plötzlich im Kreise von Holländern, die berichteten, daß sie beim einzigen Turnier, an dem sie vorher teilgenommen hatten, von den Deutschen besiegt worden waren. Diese Scharte wollten sie nun auswetzen. Darüber wird noch zu reden sein.
Am Sonnabend früh mußten wir auf die modernen Kommunikationsmittel zurückgreifen, indem wir mit Hilfe der Geodaten das Sportgelände identifizierten. Dort waren zwei Kleinfeldplätze, auf denen 1:5 gespielt wurde. Tschechen und Deutsche stellten zwei Mannschaften, so daß acht Mannschaften antraten. Das machte 25 Spiele zu 20 Minuten. Der Spielplan sah 30 min. pro Spiel vor und der wurde minutiös eingehalten.
Bei der Mannschaft Ajax II hatte man den Eindruck, daß sie gerade aus einem Trainingslager kamen, so eingespielt wirkten sie. Die Abwehr stand stabil und die Konter über Tim und Steffen wurden sehr präzise vorgetragen. Das funktionierte bis zum Spiel gegen die Holländer. Die legten alle Konzentration in dieses Spiel. Auch sie spielten lange Bälle auf eine Spitze und die verteilte dann die Bälle, so daß immer wieder Überzahlsituationen entstanden. Das führte zu der einzigen allerdings deutlichen Niederlage. Am Ende gab es fünf Siege, ein Remis und diese eine Niederlage.
Bei Ajax I lief der Ball nicht so gut. Sie mußten über den Kampf ins Spiel finden. Die Abwehr stand ganz gut, aber beim Umschalten in die Offensive war immer wieder Sand im Getriebe. Das führte zu einem Sieg, zwei Unentschieden und vier Niederlagen, drei davon mit einem Tor.
Da schon im Vorfeld besprochen worden war, daß Uwe das Tor der Franzosen hüten sollte, war für Ajax nur Ramon als etatmäßiger Torwart verfügbar. Der stand dann in dreizehn Spielen im Tor, Riesenleistung.
Die Engländer, HWGE, stellten die älteste Mannschaft. Sie waren früh von Ausfällen betroffen und die verbleibenden kämpften bravourös. Die Franzosen und Spanier hatten nicht alle starken Spieler der vorigen Turniere an Bord. V.a. fiel bei den Gastgebern auf, daß die stärksten Spieler von Madrid 2022 nicht dabei waren. So gab es einige überraschende Resultate und die Mannschaft auf dem achten Platz hatte immerhin auch vier Punkte.
Das Catering war überragend. Zu jedem Zeitpunkt war das richtige Getränk und die passende Speise verfügbar. Da auf den Plätzen bis zu 28ºC herrschten, war das enorm wichtig.
Im Anschluß zog der Troß mit Straßenbahnen zu einem Brauereigelände. Da gab es die Siegerehrung, wobei Petr sofort betonte, daß es hier nur Sieger gab. Jede Mannschaft bekam einen Pokal und wurde gefeiert. Das ist hier auch einmalig. Der wichtigste Punkt war, daß der Niederländische Kapitän die Einladung für das Turnier 2024 nach Holland Region Utrecht aussprach. Den Abschluß bildete der gemeinsame Gesang von „You never walk alone“. Das aktivierte die musikalischen Teilnehmer, so daß dann spanische, niederländische, englische und auch deutsche Lieder erklangen, die von den jeweiligen Delegationen gesanglich unterstützt und z.T. mit Tänzen garniert wurden. Ein Abend, der lange im Gedächtnis bleibt.
Am Sonntag schauten wir uns individuell Prag an und nachmittags ging es mit dem Zug zurück. Mit Vorfreude auf Utrecht 2024.
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