Die Ajax-Oldies machen aus der Not eine Tugend. Turnier- und Trainingsabsagen können den unermüdlichen Bewegungsdrang und die Freude an gemeinsamen Unternehmungen nicht einschränken. Wie in alten Tagen bedarf es einer kurzen Abstimmung und die Cracks sind sich einig: es soll per Rad ins Brandenburgische Richtung Osten gehen, um die Öffentlichen zu vermeiden. 3 Sportfreunde mussten mit großem Bedauern absagen, so machten sich 11 auf den „romantischen“ Weg. Es wurden gar Urlaube und Familienevents verschoben, nur um dabei sein zu können.
Die Verantwortung für die Routenplanung und vor allem für die Versorgungslage unterwegs hatte wieder HaJo übernommen, in diesem Jahr eine besonders diffizile Aufgabe. Wir hatten tolles Wetter für eine Radtour, beste Laune und legten wohl so 60km gemeinsam zurück.
Gestartet wurde an der Christophoruskirche in Friedrichshagen. Frank hatte die längste Anreise, war dann aber auch fast pünktlich am verabredeten Treffpunkt, diesmal ohne Sakko, dafür mit Krawatte. Die Tour wurde bewusst an romantische Orte geführt, um dem zu erwartenden Trubel aus dem Wege zu gehen, aber auch um den Teamgeist zu fördern und intensiven Gesprächen genügend Platz einzuräumen. Wir haben uns ja sooo lange nicht gesehen, konnten nicht gemeinsam duschen, geschweige denn ein Landskron genießen.
Gleich zu Beginn haut Peter einen rein und spendiert kleine Spaßmacher. Zum Glück konnte Wolfgang in gewohnt charmanter Art eine freundliche Passantin davon überzeugen, dabei ein Foto von uns zu schießen:
Am ersten Halt am Müggelsee Surfcenter Borkenstrand lässt Wolfgang es sich nicht nehmen und gibt einen aus. Bemängelt wurde von den Teilnehmern die ungenügende Disziplin beim Anzeigen des geplanten Abbiegevorganges, dies sollte sich im Verlauf der Tour etwas bessern.
In Erkner stießen AndreasW und Dieter am Restaurant „Bechsteins“ hinzu. Sie mussten bei 2 Bierchen die Wartezeit überbrücken, machten aber einen zufriedenen Eindruck, es gab keine allzu deutlich wahrnehmbaren Klagen. So konnte direkt wieder Fahrt aufgenommen werden und wir erreichten die romantische Gottesbrücke (Löcknitz)
Es ist nicht überliefert, was Jürgen da genau macht und was AndreasU beobachtet hat. Sicher ist, dass AndreasW an genau dieser Stelle der Ständer abgebrochen ist. Das war dann auch der running gag für den weiteren Verlauf – an Themen und Aufhängern war von nun an kein Mangel mehr.
Die wohlverdiente Mittagsrast konnten wir an der Forellenzuchtanlage Klein Wall / Löcknitz einnehmen, ein echter Geheimtipp. Es gab leckere Fischbrötchen und von Uwe gesponsertes Thüringer Bier. Thomas haut einen feinen Thüringer Kräuter rein, der passt sowohl zum Bier als auch zum Räucherfisch und hinterlässt unmittelbar Wirkung bei den Genießern. Die Fahrt wird noch lustiger, aber auch gefährlicher. Es ist nicht erwiesen, ob es mangelnde Fitness oder aber dieser eine kleine Schnaps war, der die Sportfreunde Th.T. und A.W. ins Straucheln brachte – später hierzu mehr. Zum Glück blieben keine argen Blessuren zurück.
Den nächsten Halt zum kurzen Verschnaufen gab es an der Brücke Alt Buchhorst, dem östlichsten Punkt der Tour. Sowohl beim Gruß hinunter auf die Wassertouristen als auch bei der Begrüßung von anderen Gruppen wurden wieder romantische Gefühle sichtbar.
Wieder so ein Geheimtipp: Badestelle am Camping Peetzsee – ein idyllisches Plätzchen. Familien genießen den schönen Tag, Kinder baden im See. Dieter holt eine Riesenpackung kleiner Fläschchen aus dem Rucksack, der Moment ist einfach nur zum Genießen. Wie aus dem Nichts und ohne Ankündigung geht Wolfgang baden, er zieht blank. Aufmerksame Beobachter wollen kreischende Mütter gehört haben, die ihre Kinder aus dem Wasser zerrten.
Hier in Grünheide am Werlsee hatten wir eine lange und sehr schöne Rast beim Heydewirt. Es war nur ein kleiner Stop geplant, aber vermutlich auf Grund des großen runden Tisches und der guten Versorgungslage wurde es wieder eine ausgiebige Diskussionsrunde. Von der dritten bis zur Bundesliga wurden alle Chancen und Risiken fachmännisch erörtert. Die Wetten für den Ausgang des bevorstehenden Spieles Hertha gegen Union wurden hier noch sehr euphorisch einseitig eingeschätzt.
Plötzlich werden alt bekannte Weisen intoniert: „Du altes A…..loch“ – der Jubilar René gibt einen aus, Andreas U. schließt sich an.
Jetzt hält es keinen mehr, es soll schnellstmöglich die finale Station „Maxes“ erreicht werden – endlich Landskron. Es geht nun wieder gen Westen Richtung Erkner – Triglawbrücke – Neu Helgoland (wird kurzerhand gestrichen) – Kleiner Müggelsee – Rübezahl (rechts liegen gelassen) bis zur altbekannten Pritstabelstraße.
HaJo ist zweifellos der pace maker, der außerordentlichen Trittfrequenz ist im Peloton kaum jemand gewachsen. So kam es, dass er die Abbiegung zur Triglawbrücke verpasste und in die Sackgasse fuhr. Thomas war nicht ortskundig, vertraute aber HaJo und kam zum Sturze. Es wurden zum Glück keine bleibenden Schäden protokolliert. Im weiteren Verlauf der Hatz im Wald fährt AndreasW gegen einen rot-weißen Pylon. Auch hier bleibt unklar, ob es ein wie immer geartetes Bekenntnis zu einem bestimmten Fußballverein war („Rot wie Schnee…“) oder ein Moment der Unachtsamkeit.
Finale: Maxe’s
Kevin hält die Fahne für die Juniors hoch und denkt an die alten Säcke – es gab ein großes Hallo. Eine rundum gelungene Veranstaltung, die in Zeiten wie diesen allen gut tat. Mal wieder treffen, radeln und quatschen – etwas miteinander unternehmen. Der vielbeschworene Ajax-Geist war allgegenwärtig und Pläne für die Zukunft wurden vorsichtig in Stein gemeißelt.
Erstellt: René
Geprüft und freigegeben: HaJo
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